Langsam dunkelt es ein. In Bern geht ein herrlicher Frühlingstag zu Ende, der letzte Tag im Januar. Ein Griff zur Kamera. Klick. Noch ein paar Minuten und dann ist Nacht. Was bleibt, ist ein Hoffnungsschimmer irgendwo weit oben.
Wie viele Geschichten liessen sich wohl zu dieser Momentaufnahme erzählen?
Die Geschichte von der Skifahrerin, die mit dem Helikopter aus dem Jungfraugebiet ins Inselspital geflogen wird – von der Hoffnung getragen, ihr Unfall werde vielleicht doch nicht so schwere Folgen haben wie befürchtet?
Oder die Geschichte des Flugpassagiers, der im Hoffnungsschimmer erzeugenden Flugzeug sitzt und sich nicht entscheiden kann, was ihn mehr belastet – Flugangst oder Flugscham?
Oder erzählt das Foto die Geschichte der beiden Kräne, die mit ihren Auslegern winken und sich von der täglichen Last befreit aufs Wochenende freuen?
Oder birgt die Aufnahme ganz einfach unzählige Geschichten der vielen Menschen in der Berner Altstadt, die in diesem Moment von der Nacht umhüllt wird?
Wahrscheinlich ist eine der vielen Wahrheiten schlichtweg die, dass ein Blogger auf seinem Balkon an der Aare stand und von der Szenerie überwältigt zur Kamera griff. Klick.